Die verschlungenen Wege der jahrhundertealten Geschichte des Landguts Gallingen (Galiny)
Die Geschichte des Parks, der den Palast von drei Seiten umgibt, reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Botho Ernst zu Eulenburg und seine Frau Malwina Hermina Eveline Friederike zu Dohna-Schlodien waren damals Besitzer des Objektes. Die Gräfin war wahrscheinlich die Initiatorin bei der Entstehung der Parkanlage. Für diese Hypothese sprechen die Grafiken aus dem 19. Jahrhundert mit deutliche Parkelementen im englischen Stil. Der Park wurde mit außergewöhnlicher Sorgfalt um den Landschaftscharakter der Komposition gestaltet, was zu jener Zeit die dominante Projekttendenz war.
Aufgrund der geringen Erweiterbarkeit hat der Park eine Fläche von etwa 4 Hektar. Dank der ausgezeichneten Ausnutzung der Geländebeschaffenheit mitsamt des hindurchfließenden Flusses, hat das Gebiet für solch eine Anlage einen einmaligen Charme gewonnen. Wahrscheinlich sind damals viele der interessanten Komponenten des Parks entstanden, unter anderem die Böschung hinter dem
Palast, die mit hohen Sträuchern bepflanzt ist, hinter denen Kletterpflanzen die Wände bedecken, die über den Fenstern des ersten Stocks gestutzt werden.
Durch den Park führte ein Weg vom Nordtor zum südlichen Teil des Palasts. Zwischen den Bäumen gab es auch ein Gärtnerhaus, das im östlichen Teil des Parks errichtet wurde, gleich hinter dem angestauten Wasser, das den Teich mit den Inseln von dem den Palast umfließenden Fluss trennte.
Nach 1945 wurde die gesamte Palastanlage vom Staatsschatz übernommen. Der Park verfiel und verlor seinen Wert. Die einst sorgfältig gepflegte Anlage wuchs unkontrolliert mit Pflanzen zu.
Die heutigen Besitzer haben ihm mit viel Arbeit und Energie seinen ehemaligen Glanz wiedergegeben. Die Sanierungsarbeiten wurden durchdacht und konsequent durchgeführt. Es wurde auch auf den Landschaftscharakter geachtet – das Sanierungskonzept wurde von Landschaftsarchitekten erstellt, die sich in diesem Bereich spezialisiert sind.
Die gesamte Anlage ist im Denkmalregister eingetragen. Beim 4. Wettbewerb für die besten Arbeiten zum Schutz historischer Gartenanlagen, erhielten die Besitzer die Goldene Medaille des Kulturministeriums für die beste Sanierung, was einer von vielen Gründen ist, um diesen Ort zu besuchen.